Fitness-Tracker gibt es viele auf dem Markt. Mobile Games auch. Aber eine Verbindung von beidem ist neu. Das amerikanische Unternehmen GeoPalz hat das erkannt und einen Fitness-Tracker für Kinder herausgebracht, der beides miteinander verknüpft. Fitness-Tracker trifft Gamification.
Fitness-Tracking und Social Media
Fitness-Tracking, egal ob mit Fitness-Apps oder Wearables, setzt grundsätzlich auf eine spielerische Komponente. Durch die Einbindung von Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter können erreichte Ziele geteilt und andere Sportler herausgefordert werden. Das Aufzeichnen von fitnessbezogenen Daten wie zurückgelegter Strecke, Geschwindigkeit oder Kalorienverbrauch gilt als Maßstab für den Online-Wettkampf mit anderen Mitgliedern der Community.
Der Fitness-Tracker für die ganze Familie
Der Fitness-Tracker iBitz geht noch einen Schritt weiter. Zwar gibt es auch in der iBitz Unity App die Möglichkeit Gruppen zu bilden und seine Fortschritte mit Familienmitgliedern und Freunden zu vergleichen. iBitz möchte Kinder aber mit einer besonderen Idee zu mehr Bewegung animieren. Wenn die Kleinen am liebsten Mobile Games spielen, warum sich dies nicht zu Nutze machen. Der Hersteller GeoPalz setzt deshalb auf eine interaktive Kinder-App. Die iBitz Kids App belohnt Kinder mit Spielzeit und anderen Preisen für zurückgelegte Schritte. Physische Aktivität wird so mit Mobile Gaming verknüpft.
Screenshot – www.ibitz.com
iBitz PowerKey – Der Fitness-Tracker für Kinder
Der Kinder Fitness-Tracker iBitz Power Key ist eigentlich nur ein einfacher Schrittzähler. Er ist nicht größer als ein Fahrradtacho, sehr leicht und kostet in der blauen Version bei Amazon derzeit nicht mehr als 13 Euro. Mit einem Clip wird er entweder am Hosenbund oder am Schuh befestigt. Die Bedienung ist einfach: drückt man den Knopf an der Seite, synchronisiert der Tracker automatisch über Blutooth 4.0 mit dem Smartphone. Es wird kein Kabel und kein Desktop-Rechner benötigt. Ohne Smartphone wissen die Kinder allerdings nicht wieviel sie sich bewegt haben, da der Tracker selbst kein Display hat.
Walk to win – Das Belohnungssystem
Erreichen die Kinder ein vorgegebenes Ziel, können sie Level und Inhalte in einem Smartphone-Game freischalten. In dem Spiel erkunden die Kinder mit einem Raumschiff den Weltraum, desto mehr Schritte die Kinder zurücklegen, desto mehr Galaxien und Planeten können sie anfliegen. Haben die Kinder einen neuen Planeten erreicht, wird ein Gewinn freigeschaltet. Der Hersteller nennt das Prinzip “Walk to win”: Die Kinder laufen wortwörtlich auf ihr Ziel zu. Die aufgezeichneten Schritte können sie gegen Gewinne eintauschen.
Ziele und Gewinne werden von den Eltern bestimmt. Hierzu gibt es einen eigenen Bereich in der App. Die Eltern geben eine bestimmte Schrittzahl vor und hinterlegen in der App Belohnungen. Dazu können sie auf Vorschläge von GeoPalz wie z.B. Punkte für das Online-Spiel Disney’s Club Penguin zurückgreifen oder die Kids mit eigenen Ideen wie einem Zoobesuch, mehr Fernsehzeit oder einem Geschenk belohnen.
Apps sperren mit LockerBot
Für Android-Nutzer gibt es außerdem die Möglichkeit iBitz in Verbindung mit der App LockerBot zu benutzen. Mit der App von GeoPalz sperrt man Apps und andere Anwendungen, die Kinder gerne und häufig benutzen wie Messaging Dienste oder Facebook. Eltern können dann eine Punktzahl vorgeben, ab der die Apps und Online-Spiele wieder entsperrt werden können. Kinder können sich durch Bewegung die Punkte verdienen und so die Apps und Spiele entsperren. Das gleiche Prinzip funktioniert auch für Google TV. Auf diese Weise sollen Kinder motiviert werden, sich über Bewegung Spiel- bzw. Fehrnsehzeit zu “erarbeiten”.
iBitz Unity – Der Fitnesstracker für die Eltern
Auch für Erwachsene hat GeoPalz einen Fitness-Tracker im Programm. iBitz Unity heißt das Gerät. Optisch ist kein Unterschied zum iBitzPowerkey zu erkennen. Der Tracker erfasst automatisch die zurückgelegten Schritte, die Distanz, körperliche Aktivität und den BMI. Gewicht und Größe lassen sich manuell hinzufügen. In der Unity App gibt es die Möglichkeit Gruppen zu gründen, in die auch Familie und Freunde eingeladen werden können. So besteht die Möglichkeit die eigenen Fortschritte online zu teilen und über Social Media zu vergleichen.
Screenshot – www.ibitz.com
Der Erziehungshelfer der Zukunft?
Der Gedanke, dass Kinder mit Mobile Games und Prämien zu mehr Bewegung angehalten werden, mutet schon etwas seltsam an. Wichtig ist, dass das Kind sich gerne bewegt und Spaß daran hat. Ob mit oder ohne Fitness-Tracker. Eigentlich sollte man meinen, dass Kinder von sich aus genug Spiel- und Bewegungstrieb entwickeln, wenn man ihnen die Freiräume und Möglichkeiten dafür lässt. Es spricht nichts dagegen den Fernseh- und Computerkonsum von Kindern zu überwachen, damit sie den Blick für die Realität nicht verlieren. Aber statt viel Geld in einen Fitness-Tacker und teure Prämien zu investieren, sollten Eltern zumindest überlegen ob dieses Geld bei einem Sportverein nicht besser aufgehoben ist.