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Scanadu – Star Treks Tricoder wird Wirklichkeit

© sdecoret - Fotolia.com

Bislang wussten nur echte “Trekkies”, was ein “Tricoder” ist. In der Serie Star Trek benutzte Crew-Mitglied und Arzt Dr. McCoy einen medizinischen Tricoder um den Gesundheitszustand seiner Patienten zu messen. Der Tricoder ist ein tragbarer Computer mit einem hochauflösenden Display und einem abnehmbaren Sensor. Mit dem Sensor konnte Dr. McCoy in Sekundenschnelle Vitalsignale checken und eine Diagnose stellen. Seitdem träumt die Forschung davon einen solchen Scanner zu erfinden.

10 Millionen Dollar für einen echten Tricoder

Um die Entwicklung eines medizinischen Tricoders Wirklichkeit werden zu lassen, hat die amerikanische X Prize Foundation ein Preisgeld von 10 Millionen US-Dollar ausgelobt. Sponsor des Preisgeldes ist Qualcomm, ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen für Mobilfunkkommunikation mit Sitz in Kalifornien.

Ziel ist es laut X Prize Foundation ein Medizinprodukt zu entwickeln, das es Konsumenten erlaubt, einen Großteil der Gesundheitsvorsorge selbst in die Hand zu nehmen. Patienten müssten dann nicht ständig einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Die Stiftung möchte damit für mehr Patientenautonomie sorgen und Versorgungsengpässen entgegenwirken. Schon heute sind weltweit viele Gebiete unterversorgt. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Versorgungslücke immer größer. Eine Erfindung, die Patienten stärker in die Gesundheitsvorsorge einbezieht, könnte dabei helfen diese Lücke zu schließen.

Der Arzt aus der Hosentasche

Die Anforderungen an das Diagnose-Tool sind gewaltig. Es soll nicht weniger als 16 verschiedene Krankheitsbilder erkennen und mindestens fünf Vitalparameter auswerten. Darunter fallen Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Körpertemperatur. Damit das Produkt auch wirklich von medizinischem Nutzen ist, muss es anschließend einer Prüfung durch die FDA (American Food and Drug Administration) standhalten. Um die Teams auf diesem Weg zu unterstützen, begleitet die FDA den gesamten Entwicklungsprozess.

Der Wettbewerb startete im Januar 2012. Von anfangs 230 Teams aus über 30 Ländern sind Ende 2014 noch 10 Teams übrig geblieben. Sie bestreiten das Finale. Anfang 2016 soll dann der Sieger feststehen.

Scanadu – Star Trek wird Wirklichkeit

Ein aussichtsreicher Kandidat auf den Sieg ist das kanadische Entwicklerteam von Scanadu. Nach einer sehr erfolgreichen Kampagne auf Indiegogo mit 1,6 Millionen US-Dollar Einspielergebnis, einer 14-Millionen-Finanzsspritze von weiteren Investoren und dem Bau eines Prototypen ist das Unternehmen nach eigener Aussage nun soweit, den Scanadu Scout der Öffentlichkeit zu präsentieren.

“#Tricoder für die Hosentasche: Der Scanadu Scout könnte #StarTrek Wirklichkeit werden lassen.“

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Es handelt sich dabei um ein handtellergroßes Gerät, mit dem nicht nur die Körpertemperatur sondern auch der Puls, die Sauerstoffsättigung des Blutes, der Blutdruck und ein Elektrokardiogramm gemessen und per Bluetooth zum Smartphone weitergegeben werden können. Dafür hält man den Scanadu Scout an die Stirn und das Gerät übermittelt die Messdaten per Bluetooth an ein Smartphone oder Tablet, wo eine App sie anzeigt und auswerten kann. Für 200 Dollar wird Star Trek Wirklichkeit.

Die Indiegogo-Unterstützer sind nicht nur die ersten, die das Produkt in den Händen halten dürfen, sonder auch gleichzeitig die erforderliche Testgruppe. Mit ihrer Hilfe soll Scanadu die Zulassung der Gesundheitsbehörde FDA erhalten.

Und das nächste Produkt ist schon in der Entwicklung. Scanaflo ist ein Urintester für Zuhause. Den hat Dr. McCoy in Star Trek allerdings nie benutzt.