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Hapi Fork – Gabel gegen Gefräßigkeit

© Hapifork.com

“Iss langsam, sonst bekommst du Bauchschmerzen!” Schon Mutter wusste, dass Stopfen Bauchschmerzen verursacht. Da Mutti aber nicht jederzeit vor Ort sein kann, übernimmt diesen Job jetzt eine Gabel. Hapi Fork spricht zwar nicht, dafür vibriert die elektronische Gabel, wenn die Hand zu schnell zum Mund geht.

Wer seine Nahrung gemächlich aufnimmt, lebt gesünder. Es dauert einige Zeit bis das Sättigungsgefühl einsetzt, so dass langsames Essen auch dazu führt, dass man weniger isst. Man nimmt aber nicht nur weniger Kalorien zu sich, sondern beugt auch Verdauungsproblemen und Sodbrennen vor. Das Gadget vom französischen Hersteller Hapilabs will somit mehr sein als die üblichen Fitness-Tracker – die Gabel wird zum Erziehungshelfer.

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Design und Funktion

Der Stiel der Hapifork ist aus Kunststoff und etwas dicker als bei einer gewöhnlichen Gabel. Das in vier Farben (schwarz, weiß, blau, pink und grün) erhältliche Kunststoffgehäuse verbirgt die Technik: einen Lithium-Polymer-Akku, einen Vibrationsmotor, zwei LEDs und einen ARM-Cortex-M0-Prozessor. In den Zinken der Gabel befinden sich Sensoren.

Die technische Umsetzung ist relativ simpel: Ein schwacher Stromkreis schließt sich immer dann, wenn der Nutzer das Besteck zum Mund führt. Vor einer Mahlzeit stellt der Nutzer das gewünschte Intervall zwischen den “fork servings“ (einzelnen Portionen) ein, vorgegeben sind hier 10 Sekunden. Wird das Intervall nicht eingehalten und die Gabel zu schnell zum Mund geführt, vibriert und blinkt sie zur Warnung.

Dashboard und App

Synchronisiert man die Hapifork anschließend via mitgeliefertem USB-Kabel mit dem Rechner, fasst das Dashboard die Daten zusammen. Neben der Gesamtzahl der Portionen, zeigt das Dashboard auch die Gesamtlänge jeder Mahlzeit an, sowie die durchschnittlichen Intervalle zwischen den Portionen und wie oft das angestrebte Intervall eingehalten wurde. Allerdings gibt es keine Möglichkeit aufzuzeichnen, was man isst. Insofern hilft die Gabel nicht wirklich dabei sich gesund zu ernähren, sondern allenfalls bewusster und damit langsamer zu essen.

Die App synchronisiert automatisch via Bluetooth mit der Hapifork, so dass man hier seine Bemühungen in Echtzeit verfolgen kann. Beispielsweise zählt die App im Countdown das Intervall bis zum nächsten Bissen herunter.

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Essen wir mit der Hapifork wirklich gesünder?

“Mit der intelligenten Gabel Hapifork wird das Besteck zum Erziehungshelfer.“

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Noch ist die Gabel nicht ganz ausgereift. Tests zeigen, dass die Gabel bislang nur mit fester Nahrung funktioniert und nicht jede Bewegung zum Mund auch wirklich registriert. Hinzu kommt, dass langsames Essen an sich zwar gesünder ist, die Geschwindigkeit der Nahrungsaufnahme aber noch nichts über die Qualität des Essens aussagt. Wenn man dazu über geht, zwar langsamer zu essen, aber mit jeder Ladung soviel Essen wie möglich in den Mund zu schaufeln, ist das ursprüngliche Ziel gänzlich verfehlt.
Ähnlich wie Fitness-Tracker eignet sich dieses Gadget dazu spielerisch die eigenen Gewohnheiten zu reflektieren. Im Idealfall entwickelt man mit der Zeit ein Bewusstsein für die täglichen Mahlzeiten und schafft es tatsächlich langsamer zu essen.