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Vessyl – schlauer Becher für unterwegs

© Leszek Glasner - shutterstock.com

Wer nicht zählt wird dick. Kalorienzählen gehört für gesundheitsbewusste Menschen dazu. Die Rechnung ist simpel: Wer mehr Kalorien konsumiert, als er verbraucht, nimmt zu. Früher wurden mühsam Packungsaufschriften studiert und die Kalorien im Ernährungstagebuch notiert. Heute hat man eine App dafür und sannt einfach den QR-Code. Doch wenn es um Fitness und gesunde Ernährung geht, bleibt eines oft außen vor: Trinken. Ein Orangensaft und zwei Kaffee am Vormittag, tagsüber zwei Gläser Wasser, eine Cola und abends dann noch eine Apfelschorle und zwei Flaschen Bier. Macht wieviel Kalorien? Und was heißt das für unseren Flüssigkeitshaushalt?

Genaueres weiß in Zukunft der intelligente Becher Vessyl (in Anlehnung an das englische vessel: Gefäß). Was aussieht wie ein gewöhnlicher Thermobecher, ist innen vollgestopft mit Sensoren. Wird der Becher mit Flüssigkeit gefüllt, erkennt er automatisch das Getränk, die Menge und liefert Informationen über die Zusammensetzung.

Gesund Trinken mit Vessyl

Vor allem für Menschen, die viel Sport treiben oder auf ihre Ernährung achten, ist es wichtig zu wissen, was und wie viel sie trinken. Um Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, braucht der Körper am Tag zwischen eineinhalb und zwei Litern Flüssigkeit. Wer sich gesund ernähren möchte, sollte nicht nur viel trinken, sondern auch die Zusammensetzung im Blick behalten. Vitalstoffe wie Mineralien und Vitamine, aber auch Kohlenhydrate und Proteine sind dabei besonders wichtig. In der richtigen Dosierung liefern sie die nötige Energie, fördern die Konzentration, unterstützen den Muskelaufbau und helfen bei der Regeneration. Aber nicht alle Inhaltsstoffe sind gesund. Zucker oder Koffein können zum Beispiel in zu hoher Dosierung schädlich sein. Auch hier verspricht Vessyl Hilfe.

Vessyl mit integrierten Trinktagebuch

Neben Menge und Art des Getränkes, erkennt Vessyl nämlich auch Zucker- und Koffeingehalt. Umgerechnet 385 ml passen rein. Sobald ein Getränk eingefüllt wird, leuchtet außen eine LED-Anzeige auf und zeigt Menge, Art des Getränkes, Marke und Zusatzinformationen wie Kalorien, Zucker- und Koffeingehalt an. Auf Wunsch soll Vessyl auch die Daten von Aktivitätstrackern auswerten können – dadurch erhalten die Nutzer Informationen über ihren Flüssigkeitshaushalt, vom Hersteller „Pryme“ genannt. Ein LED-Balken zeigt den „Pryme-Level“ direkt am Becher an. Wird der Vessyl mit dem Smartphone vernetzt gibt die mitgelieferte App Tipps zu einer gesünderen Lebensführung. Der smarte Becher hilft dann dabei die eigene Ziele („Ich will abnehmen“, „Ich will besser schlafen“, „Ich will gut hydriert sein“) zu erreichen. Dafür ermittelt Vessyl den Nährwert, Zucker- und Fettgehalt, die Flüssigkeits- und Alkoholmenge und erstellt daraus ein persönliches Profil, den „Pryme-Level“. Um das Level zu erreichen, erinnert der Becher in regelmäßigen Abständen daran zu trinken, mehr Zucker aufzunehmen oder weniger Alkohol zu konsumieren.

Screenshot: https://www.myvessyl.com/

Die Technik von Vessyl

Die Elektronik des Bechers bezieht ihren Strom aus einem eingebauten Akku. Dieser wird Wireless mit einer speziellen Untertasse geladen, die zum Lieferumfang gehört. Ein Ladevorgang dauert 60 Minuten, eine Ladung reicht laut Hersteller für bis zu eine Woche Betrieb.Was genau sich im Inneren des stylischen Bechers verbirgt, möchte Mark One bislang allerdings nicht preisgeben. Laut CNET erinneren die Büros des Start-ups in San Francisco zur Hälfte an eine Forschungseinrichtung und zur anderen Hälfte an einen Getränkemarkt. Was die Schlussfolgerung nahelegt, dass ähnlich wie beim Food-Scanner Tellspec, zunächst eine umfangreiche Datenbank angelegt wurde – also möglichst viele Getränke auf ihre Zusammensetzung hin untersucht worden sind. Wird Flüssigkeit in den Becher gefüllt, analysieren die Sensoren im Inneren die molekulare Struktur des Getränkes und gleichen sie mit der Datenbank ab. Der Becher kann so den feinen Unterschied zwischen Pepsi und Cola herausarbeiten. Auch Orangensaft mit und ohne Fruchtfleisch erkennt Vessyl ohne Probleme.

Von der Idee zum Produkt

Die Idee zum außergewöhnlichen Produkt Vessyl kam CEO Justin Lee während seine Bioinformatik-Studiums. Sieben Jahre haben er und sein Team an der Entwicklung des ausgeklügelten Algorithmus gearbeitet. Finanziert wird das Ganze durch Vorbestellungen. Wer jetzt schon die 99 Dollar (derzeit ca. 80 Euro) für einen Vessyl überweist, bekommt den Becher im Frühjahr 2015 zugeschickt. Später soll er für 199 Dollar (ca. 160 Euro) über die Ladentheke gehen.

Must-have für Gesundheitsbewusste?

“#DigitalHealth für unterwegs. Der #smarte Becher Vessyl weiß was wir wirklich trinken.“

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Offen bleibt, ob jemand bereit ist, 199 Dollar für einen Trinkbecher auszugeben. Zugegeben: Der Becher sieht stylisch aus und die Funktionen klingen interessant. Endlich kann man testen, wo mehr Zucker drin ist: in Fanta oder Orangina? Aber wer möchte wirklich jedes Getränk aus einem Becher trinken? Beim Lieblingsitaliener würde man sicherlich schräg angeguckt, wenn man seinen Chianti in einen “Thermobecher” schüttet und anschließend auf die Toilette rennt, um den Becher für den Espresso auszuspülen. Der Hersteller erklärt auch nicht, ob der intelligente Becher bei selbst gemixten Getränke richtige Ergebnisse liefert. Auch Schad- oder Giftstoffe kann er nicht zuverlässig identifizieren. Zumindest noch nicht. Die Funktionen sollen in Zukunft noch erweitert werden. Man darf also auf die ersten Reviews gespannt sein.