Quantified Self – das Ich in Zahlen
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Quantified Self – das Ich in Zahlen

Du bist, was du misst. Self Tracking wird auch hierzulande immer populärer. Die Bewegung dahinter nennt sich Quantified Self und entstand in den USA. Auf der Homepage von Quantified Self Deutschland erklären die Selbstvermesser ihre Beweggründe: “Ähnlich einem Spiegel liefern Daten über uns selbst eine Möglichkeit, uns zu reflektieren und zu erkennen, was bessere, informiertere Entscheidungen erlaubt. Schon immer waren Menschen bestrebt sich zu verbessern und das bestmögliche aus sich herauszuholen.”

Start in San Francisco

Selbsterkenntnis durch Zahlen ist auch das Credo der “Quantified Self”-Bewegung. 2007 starteten die amerikanischen Wired-Journalisten Gary Wolf und Kevin Kelly die Website quantifiedself.com. Ihr Ziel war es den Menschen ein Forum zu bieten, auf dem sie sich über ihre persönlichen Daten austauschen können. In San Francisco starteten sie die ersten Treffen mit gleichgesinnten Self-Trackern.

Die Bewegung wächst

Seitdem ist die Bewegung weltweit gewachsen. Derzeit treffen sich über 37.000 Mitgliedern regelmäßig in Quantified Self Meetups, tauschen sich über Foren, auf Konferenzen oder über Soziale Netzwerke aus. Meetings finden in 37 Ländern und 130 Städten statt. Auch in Deutschland können regelmäßig Meet-ups in Aachen, Berlin, Hamburg, Köln, München, im Ruhrgebiet und in Stuttgart besucht werden. Die Treffen sind für alle Interessierten offen. Ein Grundsatz der Quantified Self Bewegung ist voneinander zu lernen und das gesammelte Wissen jedem zugänglich zu machen.

Wearables messen fast alles

Die Quantified-Self-Bewegung ist zu einem internationalen Netzwerk aus Anwendern, Entwicklern und Unternehmensvertretern aus der Gesundheitsbranche geworden. Viele Anhänger entwickeln eigene Lösungen zur Sammlung von Daten, experimentieren mit selbst hergestellten Sensoren oder entwickeln eigene Softwareanwendungen. Vor allem in den USA werden immer neue Wearables entwickelt. Mittlerweile trägt man die Sensoren nicht nur als Armband am Handgelenk, sondern am Bein, als Socke am Fuß, als Shirt am Körper oder als Brille auf der Nase. Die neuesten Modelle beschränken sich längst nicht mehr auf das Messen von Schritten. Sie messen fast alle Vitaldaten und können jede Bewegung erfassen und analysieren.

Das Leben in Zahlen

So unterschiedlich wie die Daten die Self-Tracker über sich sammeln, sind dabei auch ihre Methoden, sie umfassen: Selbst-Experimente, Verhaltens-Beobachtung, Lifelogging, die Erfassung biometrischer Informationen, Psychologische Tests, Dienste zur medizinischen Selbstdiagnose, Genomsequenzierung und vieles mehr.

Ziele der Bewegung

“Du bist, was du misst. Self Tracking und Quantified Self werden auch hierzulande immer beliebter.“

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Die Selbstvermessung dient in erster Linie der Selbstoptimierung. Self-Tracker möchten sich gesund ernähren, ausreichend bewegen, gut schlafen, fit bleiben und durch Zeitmanagement ihr Leben besser strukturieren. Helfen sollen ihnen dabei Daten über sich selbst. Über den Tagesablauf, über die Ernährung, über körperliche Aktivitäten und über Schlafphasen. Auf Show & Tell Treffen tauschen sich die Self Tracker über ihre Fortschritte aus.

Gefragt wird dort:

  • Was habe ich gemacht?
  • Wie habe ich es gemacht?
  • Was habe ich gelernt?

Auf einem Treffen in Berlin berichtete eine Teilnehmerin von ihren Schlafproblemen und wie sie diese durch Tracking in den Griff bekommen hat. Die Anpassungen ihres Lebensstils waren sehr radikal und nicht für jeden umsetzbar, aber darum geht es bei Quantified Self. Sich stetig selbst zu hinterfragen und herauszufinden, was für einen individuell funktioniert und was nicht. Im Idealfall lernen andere dabei ebenfalls etwas über sich und profitieren von den Erfahrungen der Community.

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