Der Markt mit eHealth-Angeboten wächst weiter. Ein Fitnesssessel, ein Helm gegen Stress oder ein smartes Bett: auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas wurden eHealth-Produkte präsentiert, die uns gesünder machen sollen. Die Hersteller übertrafen sich mit teils kuriosen Ideen.
myBrain Melomind misst Hirnströme und soll trotzdem Stress entgegenwirken
Optisch erinnert das Headset Melomind an den Helm von Magneto aus den X-Men Comics, nur das dieser Helm nicht vor telepatischen Kräften anderer Mutanten schützt, sondern vor Stress. Der smarte Helm Melomind misst die Hirnströme und sucht je nach Stresslevel passende Entspannungsmusik aus. Die beiden Gründer des französischen Start-ups, Thibaud Dumas und Yohan Attal, sind beides Neurowissenschaftler. Mit Melomind möchten sie die unterbewusst ablaufende Gehirnmechanismen, die als Auslöser von Stress gelten, erfahrbar und kontrollierbar machen. Stressgeplagte setzten dazu einfach das Headset auf und stecken die Kopfhörer ins Ohr. Das Headset ist via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Der Helm misst die Hirnströme und erkennt so wie gestresst der Träger ist. Je nach Stresslevel spielt eine App dann entspannende Musik ab, die extra von myBrain Sounddesignern komponiert wurde. Der gesamte Vorgang aufgezeichnet und kann später in der App visualisiert werden. Bei regelmäßiger Nutzung soll man so erkennen, wann man besonders gestresst ist und wie man dem entgegenwirken kann. Ende des Jahres soll der Helm für 299 US-Dollar (gut 250 Euro) erhältlich sein.
Technik in der Matratze – ob das den Schlaf erholsam macht?
Der amerikanische Hersteller ReST präsentierte auf der CES das erste smarte Bett. Genauer gesagt handelt es sich um eine smarte Matratze. Über die mitgelieferte App lässt sich die optimale Schlafposition und Matratzenhärte einstellen. Sensoren direkt unterhalb der Matratzenoberfläche erfassen den Druck, den der auf der Matratze liegende Körper ausübt und senden diese Informationen an eine Pumpe. Bewegt sich der Nutzer in der Nacht, füllt eine Pumpe die Luftkammern im Matratzenkern mit Luft oder lässt sie entweichen. So passt sich der Widerstand individuell an die Schlafgewohnheiten des Nutzers an. Für eine genaue Schlafanalyse zeichnet die App auf wie oft man welches Körperteil bewegt hat, wie tief und erholsam der Schlaf war und wie lange man geschlafen hat. Der Schlafkomfort hat einen stolzen Preis: 5.000 US-Dollar (gut 4.230 Euro).
Das Feuerzeug Quitbit will Kettenraucher erziehen
Quitbit ist ein Feuerzeug, das den Nutzer zum Nichtraucher erziehen soll. Peinlich genau zählt das Feuerzeug jede Zigarette, die über die kleine Heizspirale angezündet wird und schickt die Daten per Bluetooth an eine App. So erhält der Nutzer eine detaillierte Übersicht an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten er besonders viel raucht. Über die App lässt sich der Tabakkonsum auch steuern. Gibt man an, dass man nur noch fünf Zigaretten rauchen möchte, zündet das Quitbit keine weiteren Zigaretten mehr an. Ob das Kettenraucher wirklich davon abhält mehr Zigaretten zu rauchen darf allerdings bezweifelt werden. Wer es ausprobieren möchte kann das schlaue Feuerzeug für 99 US-Dollar (gut 84 Euro) auf der Hersteller-Website vorbestellen. Ab März sollen die ersten Feuerzeuge verschickt werden.
Zu viel sitzen ist ungesund – und mit dem Tao Chair möchte man nie wieder aufstehen
Sitzen ist das neue Rauchen, zumindest wenn man US-Forschern glauben mag. Zu viel Sitzen ist ungesund. Wir sitzen im Auto, im Büro und abends vor dem Fernseher. Doch mit dem Tao Chair kann man jetzt auch im Wohnzimmer Sport treiben, beim Fernsehen und das Ganze auch noch im Sitzen. Das Geheimnis dahinter sind die flexiblen Armlehnen und isometrisches Training. Isometrisches Training ist eine besondere Form des Krafttrainings bei dem der Muskel nicht bewegt, sondern lediglich angespannt und in einer bestimmten Position gehalten wird. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Armdrücken. Dieses Prinzip macht sich auch der Tao Chair zu Nutze, indem sich die Armlehnen mit den Armen oder Beinen wegdrücken lassen. Durch Variationen bei der Arm- und Beinhaltung trainiert man verschiedene Muskelgruppen. Sensoren erfassen den jeweiligen Kraftaufwand und berechnen den Kalorienverbrauch. Ein Display an der rechten Lehne zeigt den Kalorienverbrauch an. Isometrische Übungen sind besser als gar kein Sport, aber auf Dauer ist ein solches Training ungesund. Wie bei zu langem Sitzen verhärtet die Muskulatur und kann nur durch Bewegung wieder gelockert werden. Statt sich abends in den Tao Chair zu setzen, sollte man lieber Joggen gehen.“#EHealth #Highlights von der #CES2015: Ob diese Produkte wirklich helfen, gesünder zu leben?“
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