Caterna Sehschule: Computerspiele sind gut für die Augen
Caterna Sehschule: Computerspiele sind gut für die Augen. © PathDoc @ Shutterstock.com

Caterna Sehschule: Computerspiele sind gut für die Augen

Kinder mit der bekannten Sehschwäche Amblyopie lernen mit Caterna Sehschule online sehen – von Zuhause aus. Das hat entscheidende Vorteile für die Patienten und Ärzte. 

Medizin aus dem Netz

Das Internet durchdringt immer mehr Lebensbereiche. Wir machen unsere Bankgeschäfte im Internet, kommunizieren online und kaufen per Klick ein und das alles bequem von zu Hause aus. Nach und nach werden auch immer mehr medizinische Leistungen über das Internet angeboten. Andere Länder machen es vor: In England oder in der Schweiz kann ein Arzt Ferndiagnosen stellen und Rezepte verschreiben.

Von einer ständig verfügbaren Internetmedizin sind wir zwar noch ein Stück weit entfernt, dennoch ist auch hierzulande ein Trend in Richtung Online-Medizin erkennbar. Immer mehr Unternehmen erkennen die Chance, digitale Gesundheitsangebote im Internet anzubieten. Das Dresdner Start-up Caterna Vision ist eines davon.

Was ist eine Sehschwäche?

Kleine Kinder haben häufig mit einer Schwachsichtigkeit, einer sogenannten Amblyopie zu kämpfen. Dabei handelt es sich um eine Sehstörung, die häufig durch einseitiges Schielen verursacht wird. Bei Betroffenen ist die Informationsverarbeitung im Gehirn beeinträchtigt. Die Bilder der einzelnen Augen werden nicht mehr korrekt zusammengesetzt, sodass die räumliche Wahrnehmung gestört ist. Durch aktive Sehübungen lässt sich diese Störung jedoch beheben. Dazu wird häufig auf die Okklusionsmethode zurückgegriffen.

Das starke Auge wird mit einem Pflaster zugeklebt, um das schwache Auge zum Sehen “zu zwingen”. Mit speziellen Sehübungen wird dann darauf hingearbeitet, dass schwache Auge zu korrigieren. In Augenkliniken oder größeren Arztpraxen werden dazu eigens Orthoptisten (aus dem Griechischen: “Geradesehen”) angestellt. Sie diagnostizieren Augenfehlstellungen wie Schielen, Sehschwächen und Augenzittern und korrigieren sie durch Sehtrainings. An dieser Stelle setzt die Caterna Sehschule an.

Caterna Sehschule: Mit dem Computerspiel Sehen lernen

Die Online-Therapieplattform Caterna verlegt die Sehschule in die eigenen vier Wände. Über einen Online-Zugang sind die Übungen überall und jederzeit verfügbar. Statt ständig zum Augenarzt zu gehen, können die Kinder bequem von zu Hause am Computer üben.

Dabei bringt Caterna Gamification und Medizin zusammen.

Mit einem speziellen Bildschirmhintergrund werden die Augen stimuliert, während im Vordergrund ein Computerspiel läuft. Die einzelnen Übungseinheiten werden anschließend protokolliert und können vom Arzt oder Orthoptisten eingesehen werden. Bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wird der Fortschritt überprüft und die Sehfähigkeit getestet. Die Sehschule macht den Kindern nicht nur Spaß, sie hilft auch dabei, die Motivation hochzuhalten und die Behandlungsdauer zu verkürzen. Kinder empfinden das Pflaster als störend und sind froh, wenn sie es nicht mehr tragen müssen.

Deutscher Forschergeist aus Dresden

“#eHealth für Kinder. Warum die Computerspiele von Caterna gut für die Augen sind …“

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Das Konzept wurde an der Technischen Universität Dresden entwickelt. Geschäftsführer und Gründer Nicolaus Widera begleitete das Projekt schon während seines Studiums. Sein Ziel ist es, die Therapieplattform durch die Einbindung neuer telemedizinischer Verfahren weiter auszubauen und die Medizin von Morgen mitzugestalten.

Dieses Projekt zeigt, wie Arzt und Patient von der Digitalisierung profitieren können. Die Kinder haben Spaß beim Lernen und der Arzt wird entlastet. Das Beispiel zeigt auch, dass im Bereich Telemedizin ein riesiges Innovationspotential steckt. Jetzt ist es an der Politik die Digitalisierung der Medizin weiter voranzutreiben. Der vieldiskutierte Referentenentwurf zum eHealth-Gesetz zeigt zumindest, dass der Bundesgesundheitsminister die Dringlichkeit erkannt hat.

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